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Um 7:29 Uhr rollte der ICE 612 im Münchner Hauptbahnhof los, mit an Bord die Floorball-Herren des FC Stern München. Ihr Ziel: Pokalspiel in Köln. Ihre Mission: Eine Runde weiterkommen!  Als sie rund 17 Stunden später wieder in München einfuhren, hatten sie dank eines 5:3-Erfolgs (2:1/0:1/3:1) das Ticket für die nächste Pokalrunde im Gepäck – und einen engen Pokalfight in den Körpern.

 

Gegner in der Domstadt war der ASV Köln, immerhin Tabellenführer der Regionalliga NRW nach zwei Spieltagen, welchen man in der Vorbereitung nicht so richtig einschätzen konnte. Deshalb galt es auf die eigenen Stärken zu vertrauen und nach Möglichkeit das eigene ballbesitzorientierte Spiel durchzubringen. Dies gelang den Stern-Herren auch in sehr weiten Teilen des Spiels, die Dominanz ließ sich vor allem in der Zahl der Schussversuche ausdrücken: 84 Schüsse (laut unserem Chefstatistiker) wurden auf das Kölner Tor abgefeuert. Das große Manko war allerdings dabei die Chancenverwertung (4 Tore + 1 Empty-Net-Goal) – deshalb musste sehr lange um das Weiterkommen gezittert werden.

 

Die Kölner kamen gut aus der Kabine und erzielten bereits nach 87 Sekunden das 0:1 (aus Stern-Sicht). Obwohl die Stern-Offensive danach ordentlich in Schwung kam, dauerte es über 7 Minuten bis zum Ausgleich durch Moritz Leonhardt (9. Minute). Als Johannes Grimms Schlenzer wenig später (13.) zum 2:1 die Lücke ins Tor der Domstädter fand, schienen die Münchner auf dem richtigen Kurs zu sein. Dass der Vorsprung nicht höher ausfiel, war auch dem Kölner Schlussmann geschuldet, der eine überragende Partie ablieferte und Schuss um Schuss abwehrte. Im zweiten Drittel drückten die Münchner weiter aufs Gaspedal, ein Tor war ihnen jedoch nicht vergönnt. Stattdessen fiel der 2:2-Ausgleich (29.). Mit dem Unentschieden ging es in den Schlussabschnitt. Dort zeigte sich ein ähnliches Bild: München drängte, Köln konterte – und traf nach Stellungsfehler im Stern-Abwehrverbund – zum 2:3 (47.). Der Rückstand sollte für Dramatik in den Schlussminuten sorgen: Erst verschoss Moritz Leonhardt einen Penalty. Wenig später vollendete Sebastian Loy einen Traumpass von Federico Vanoni zum ersehnten Ausgleich (54.). Nach weiteren zwei Minuten traf Kapitän Christian Graus aus dem Slot zum 4:3 (56.) und brachte damit seine Jungs auf die Siegerstraße. Moritz Leonhardt erzielte schließlich, als die Kölner ihren Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers ersetzt hatten, das beruhigende Empty-Net-Goal zum 5:3-Endstand (60.).

 

„Wir sind hochverdient eine Runde weitergekommen, denn wir waren über die gesamten 60 Minuten das bessere Team“, sagte der sichtlich erleichterte Trainer Jann Zurbuchen über die Partie, „wir haben einen sehr großen Aufwand betrieben, um fünf Tore zu erzielen. Hier fehlt uns momentan gegen eine starke Defensive mit einem überragenden Torhüter noch die entscheidende Idee. Daran müssen wir in den nächsten Wochen noch weiter arbeiten. Dennoch bin ich mit der Teamleistung hoch zufrieden. Die Mannschaft hat nach dem Rückstand nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern bis zur letzten Sekunde gekämpft.“

Damit stehen Jann Zurbuchens Jungs in der dritten Pokalrunde. Dort treffen sie in einem Heimspiel auf den Ligakonkurrenten Lumberjacks Rohrdorf (16./17. November). Mit lauter Unterstützung von den Rängen sollte hier ein Einzug der favorisierten Münchner ins Achtelfinale möglich sein. Davor steht aber erst in gut einer Woche (27. Oktober) wieder Liga-Alltag an: In Ingolstadt treffen sie auf Donau-Floorball II. Mit einem weiteren Sieg möchten sie ihre Ambitionen festigen und die Tabellenführung übernehmen.

 

Text: CG